Wintereinbruch am Nutriateich
Es ist Mitte Februar und plötzlich meldet sich der Winter nochmal zurück. Die Temperaturen sinken nachts bis auf -10 Grad Celsius und es fällt eine Menge Schnee - ok, jedenfalls für unsere Verhältnisse.
Der Nutriateich ist komplett zugefroren, am großen Teich ist kein einziges Tier zu entdecken. Allerdings sieht man, dass eines der Tiere über das Eis gewatschelt ist. Auf dem Foto links sieht man die charakteristischen Spuren. Hinten Schwimmfüße, vorne Hände.
Mit ist aufgefallen, dass die Nutrias ihre Schwänze nicht über das Eis ziehen, dass ist wohl unangenehm kalt.
Aber wenn die Nutrias nicht am Teich sind, wo sind sie dann? In ihren Höhlen? Ich habe mich mal auf die Suche gemacht.
In den Bauten am großen Teich war kein Tier zu finden.
Am Schloßteich bin ich auf diese beiden Eisläufer getroffen. Jungtiere. Jetzt, im Winter?
Da haben die Nutrias wohl schon mit Frühling gerechnet und nicht mit einem plötzlichen Wintereinbruch.
Ich gebe zu, dass es unheimlich witzig aussieht, wenn die kleinen Nager über das Eis watscheln.
Immerhin; Sie stehen sicherer auf den Beinen als die Enten. Ok, kein Kunststück, wenn man vier Beine hat.
Die jungen Nutrias kommuniziern mit quäkenden Geräuschen, untereinander, aber auch mit ihrer Mutter.
So ruft die Mutter ihre Jungen zum Beispiel zu sich, wenn sie Gefahr wittert. Nutriaweibchen sind überaus gute Mütter. Trotzdem überleben nur 30-50% eines Wurfes die ersten Lebensmonate.
Die kleinen Nutrias sind unglaublich neugierig und zeigen keinerlei Scheu. Am liebsten wären sie wohl in meinen Rucksack gekrabbelt, aber Frau Nutria hat ihre Kinder zu sich gerufen und selbst nachgeschaut, ob die Lage sicher ist.
Und dann kam ganz plötzlich der Frühling
Nur eine Woche später erhielt der Frühling Einzug. Die Temperaturen stiegen innerhalb von nur einer Woche auf bis zu 20 Grad Celsius an und es schien, als habe die Natur nur darauf gewartet. Krokusse wuchsen quasi über nacht und die Wasservögel beginnen, Nester zu bauen. Und was machen unsere Nutrias?